Apolonia Lucie „Pommetje“ Buma
25.9.1916 – 1.3.2002
- Geb. am 25.9.1916 in Arnhem.
- 11.8.1944 Verhaftung wegen ihrer Widerstandstätigkeit.
- KZ-Haft in Vught, Ravensbrück und in dem Außenlager von Dachau, den Agfa-Kamerawerken.
- Gest. 1.3.2002.
Gedächtnisblatt als pdf-Datei
Apolonia Buma (3 MB)
Apolonia “Pommetje” Lucie Buma wurde am 25. September 1916 in Arnhem geboren. Nach ihrer Schulzeit arbeitete sie als Staatsbedienstete bei dem niederländischen Post- und Telefonamt. Während der Besatzung konnte sie dort unter dem Decknamen „Lucie van Egmond“ für den niederländischen Widerstand arbeiten. Sie fälschte Ausweise, sorgte dafür, dass Personen, die sich verstecken wollten, ein Dach über dem Kopf bekamen und schickte Informationen an den britischen Geheimdienst.
Apolonia wurde am 11. August 1944 verhaftet. Auch danach hatte sie keine Angst vor den Deutschen. Laut ihren eigenen Erinnerungen, die sie im Herbst 1945 niedergeschrieben hat, durchsuchte die Gestapo ihre Wohnung und schaute auch in ihre Bücher. Als die Männer die Bibel geöffnet haben, sagte Apollonia: „Ja, da können Sie gerne mal reinschauen. Sie könnten noch viel daraus lernen.“
Sie sollte eigentlich wegen ihrer Widerstandsarbeit zum Tod verurteilt werden, aber weil sie im Gefängnis in Scheveningen krank wurde, wurde sie ins KZ Vught geschickt, um sich „zu erholen“. Dort begann eine fürchterliche Reise, die von Vught nach Ravensbrück und schließlich in das KZ-Außenlager von Dachau, die Agfa Kamerawerke, führte. Sie war in den letzten Monaten des Krieges mehrmals krank, aber überstand die Haft und den Todesmarsch, an dem sie teilnehmen musste. Am 30. April 1945 wurde sie in Wolfratshausen von den Alliierten befreit. Die Heimreise gelang danach über die Schweiz und Belgien.
Nach ihrer Rückkehr in die Niederlande verliebte Apolonia sich in Pleun Johannes Koppert, den sie heiratete. Das Ehepaar hatte zusammen einen Sohn, Sjoerd. Apollonia wurde Sozialarbeiterin und Schneiderin und war Mitglied im„Freundeskreis der ehemaligen Dachau-Häftlinge“. So blieb sie mit ihren ehemaligen Mitgefangenen in Kontakt. Sie hatte ein differenziertes Verhältnis zu den Deutschen, was für Niederländer in der Nachkriegszeit nicht immer selbstverständlich war. Sie fasste es so zusammen: „Natürlich hasst man die SS, aber nicht die ganz normalen Deutschen. Solange wir die Deutschen hassen, wird die Welt nicht besser werden.“
Apolonia glaubte, dass Gott und ihr Glaube ihr geholfen haben, das Lagersystem zu überleben. Sie blieb bis ans Ende ihres Lebens gläubig.
Sie starb am 1. März 2002.
Verfasserinnen des Gedächtnisblatts
Barbara Gabeler und Imke Westrik