Vierkirchen: großes Interesse an Lokalgeschichte
Über 20 sehr interessierte Besucher aus Vierkirchen folgten der Führung durch die Ausstellung der Geschichtswerkstatt im Vierkirchner Rathaus am 8. Juni 2017.
Sabine Gerhardus gab einen Überblick über das Gedächtnisbuch-Projekt und die Ausstellungsinhalte und informierte über die in der Ausstellung vorgestellten Häftlingsgruppen. Die Vierkirchner Ausstellung zeigt neben den Bannern auch zwei Vitrinen und eine Tafel zu den beiden KZ-Häftlingen Wilhelm Pflüger und Johann Bieringer. Eine weitere Tafel beschäftigt sich mit die beiden Benefiziaten Franz Xaver Stadler und Jakob Schmitter, die während der NS-Zeit im Benefiziatenhaus in Pasenbach lebten. Durch diesen Aufenthaltsort entfernte das Ordinariat die beiden Männer aus dem direkten Visier der Gestapo.
Helmut Größ hat die Geschichte der drei Geistlichen erforscht und fesselte die Besucher mit einigen Episoden aus ihrem Leben. Beispielsweise berichtete er, wie Stadler nach einem Bergunfall zwei Tage und Nächte verletzt an einem Bach lag, bevor er gerettet wurde. Schmitter begab sich in der NS-Zeit durch seine direkte Art in Gefahr. Auf das „Heil Hitler“ einiger Hitlerjungen antwortete er mit „Leckts mich am A….“. Das hätte ihm fast KZ-Haft eingebracht, er wurde verhaftet und angezeigt, wohl aufgrund seines fortgeschrittenen Alters sei er aber wieder entlassen worden. Nach der Führung blieben die meisten Besucher noch, sahen sich die Exponate an, stellen Fragen und tauschten Erinnerungen aus.
(16.6.2017, Text: Sabine Gerhardus/Irene Stuiber)