Studienfahrt Auschwitz/ Oświęcim: Gute Gründe für einen Besuch der Gedenkstätte Auschwitz
Einer zufälligen Begegnung beim Stadtrundgang haben es die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studienreise zu verdanken, dass Pfarrer Manfred Deselaers den Weg in die abendliche Besprechung zur Vorbereitung des Gedenkstättenbesuchs findet.
Manfred Deselaers lebt seit vielen Jahren in Oświęcim und ist Theologe, Buchautor und Mitarbeiter des katholischen Zentrums für Dialog und Gebet in Oświęcim. „Ich bin hiergeblieben, denn die Menschen sind hier alle sehr offen und alle sehr betroffen. Als Seelsorger ist man in den Gesprächen sehr schnell bei wesentlichen Fragen.“ Manfred Deselaers berichtet, dass er viele ehemalige Häftlinge kennengelernt hat. Deren Vermächtnis will er weitergeben. Ein wichtiger Satz sei für ihn geworden: „Hitler darf hier nicht das letzte Wort haben.“
„Denn Auschwitz ist ja passiert“, betont Deselaers. „So etwas kann also wieder passieren. Auschwitz spricht davon, wie groß unsere Verantwortung ist.“ Seine Erfahrung aber sei, dass eine starke positive Energie von Auschwitz ausgehen könne und solle.
Manfred Deselaers gibt den Studienreisenden das mit auf den Weg, was er von vielen ehemaligen Häftlingen gehört hat: „Ihr könnte die Vergangenheit nicht ändern, aber ihr könnte dafür sorgen, dass die Zukunft besser wird.“
Ähnlich argumentierte der Auschwitz-Überlebende Marian Turski in seiner Rede zum 75. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz. Auf youtube kann dieses Video gestreamt werden, das sich die Teilnehmer der Studienreise am Vorbereitungsabend für den Besuch der Gedenkstätte noch anschauen. „Auschwitz ist nicht vom Himmel gefallen“, heißt es da.
Link zum youtube-Video
https://www.youtube.com/watch?v=KsBLE_95_P8
(24.4.23; IS)