Recherchen zur Biographie von Benjamin Goldfeld

Eine wichtige und manchmal überraschende Quelle sind die Entschädigungsakten von Überlebenden des KZ Dachau. Die Akten zu Benjamin Goldfeld konnten Projektleiterin Sabine Gerhardus und die Enkelin von Benjamin Goldfeld Ende Januar 2024 im Landesentschädigungsamt in München einsehen.

Michaela Ban bei der Recherche

Das Gedächtnisblatt zu Benjamin Goldfeld ist ein richtiges Familienprojekt geworden. Benjamin Goldfeld war polnischer Jude, hat die Konzentrationslager Auschwitz-Blechhammer, Groß-Rosen und Buchenwald überlebt, wurde in Theresienstadt oder während eines Evakuierungsmarsches befreit und kam im Mai 1945 nach Dachau.

Goldfeld wohnte fünf Jahre im Landkreis und betrieb in Dachau eine kleine Trikotagenfertigung. Er freundete sich mit einer Dachauerin an, Rosina Haberditzel, die aber nicht in die USA auswandern wollte. Goldfeld hingegen konnte nicht in Deutschland bleiben und so trennten sie sich. Aber zu seiner Tochter Rosemarie, die in Dachau geboren wurde, hielt er Zeit Lebens Kontakt und besuchte sie und ihre Familie in den 1970er Jahren.

Lisa Ban, seine Urenkelin, wollte mehr über das Schicksal ihres Urgroßvaters erfahren und nahm am W-Seminar Namen statt Nummern am Ignaz-Taschner-Gymnasium teil. Sie verfasste eine Seminararbeit und ein Gedächtnisblatt über Benjamin Goldfeld. An den abschließenden Recherchen im Landesentschädigungsamt arbeitet nun auch ihre Mutter Michaela Ban mit. Sie hat ihren Großvater bei seinen Besuchen in Dachau noch kennengelernt. Michaela Ban wird bei der Jahrespräsentation des Gedächtnisbuchs am 22. März 2024 die Biografie vorstellen.

(5.2.24; Foto: Sabine Gerhardus; Text: Sabine Gerhardus/IS)