Filmdokumentation: Gedenken an Familie Endress
Eine Gedenkveranstaltung der Versöhnungskirche an die ermordeten Mitglieder der Sinti-Familie Endress dokumentiert ein Film von Anna Zhukovets.
Eine Gedenkveranstaltung der Versöhnungskirche an die ermordeten Mitglieder der Sinti-Familie Endress dokumentiert ein Film von Anna Zhukovets.
Im engen Austausch mit dem 1948 geborenen Dachauer Künstler Alfred Ullrich, dessen Mutter Katharina Endress die Konzentrationslager Ravensbrück und Buchenwald überlebt hatte, recherchierte Björn Mensing, Pfarrer und Historiker an der Versöhnungskirche, das Verfolgungsschicksal der katholischen Familie.
Eine wichtige Grundlage dafür waren die Gedächtnisblätter von Lena Richter und Diana Unger über die drei Onkel von Alfred Ullrich, die ins KZ Dachau verschleppt worden waren: Rudolf, Otto und Theodor Endres(s). Neun Familienmitglieder wurden vermutlich vor 80 Jahren im Januar 1942 im deutschen Vernichtungslager Kulmhof im besetzten Polen ermordet.
Eine schlichte Andacht im kleinsten Kreis erinnerte am 16. Januar in der Versöhnungskirche daran. Die Teilnehmenden gingen danach gemeinsam zum Block 25, in dem Onkel von Alfred Ullrich interniert waren.
Begleitet wurde das Gedenken von Anna Zhukovets, seit 2018 Studentin an der Hochschule für Fernsehen und Film München und freiberufliche Journalistin, Regisseurin und Fotografin. Die Filmemacherin selbst kam als kleines Kind vor 20 Jahren als jüdischer Kontingentflüchtling nach Deutschland.
Anna Zhukovets sagt zu ihrem gut halbstündigem Schwarz-Weiß-Film: „Ich habe das Gedenken in der Versöhnungskirche so gefilmt, dass man immer wieder die Reaktion von Herrn Ullrich beobachten kann. Das fand ich sehr emotional.“
Der Film ist auf dem YouTube-Kanal der Versöhnungskirche verfügbar: https://youtu.be/NDCjKDvTADY
(26.1.22; PM/IS)