KZ-Außenlager München-Allach: Befreiungsfeier in Ludwigsfeld

Etwa 50 Personen nahmen an der Feier zur Erinnerung an den 71. Jahrestag der Befreiung des KZ-Außenlagers  München-Allach im Münchner Stadtteil Ludwigsfeld am 30. April 2016 teil. Wenig Öffentlichkeit angesichts der Tatsache, dass hier mehrere zehntausend KZ-Häftlinge während des Kriegs Sklavenarbeit für BMW leisten mussten.

Klaus Mai erinnert an die Opfer des Lagers
Klaus Mai erinnert an die Opfer des Lagers

Klaus Mai legte im Auftrag der Lagergemeinschaft Dachau einen Kranz zur Erinnerung an das Geschehen nieder. Mai ist Unterausschussvorsitzender für Kultur und Budget im zuständigen Bezirksausschuss und hat sich um die Erforschung des Lagers verdient gemacht. Noch vor einigen Jahren war so gut wie nichts zur Geschichte des gigantischen Außenlagers bekannt.

Die Kranzniederlegung erfolgte an der ehemaligen Küchenbaracke des KZs an der Granatstraße 10. Es erstaunt, dass dieses Gebäude nicht etwa eine Ausstellung zum KZ-Außenlager und zum DP-Lager Ludwigsfeld beherbergt, sondern vom hiesigen Sportverein genutzt wird.

Eingang zur noch erhaltenen Küchenbaracke des Lagers
Eingang zur noch erhaltenen Küchenbaracke des Lagers

In Biographien für das Gedächtnisbuch wird das Außenlager immer wieder erwähnt. Kein Wunder: Allein im Jahr 1943 arbeiteten hier 17.314 KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter für BMW. Die Firma war direkt in den Prozess der „Vernichtung durch Arbeit“ eingebunden, schreibt Klaus Mai im Sonderdruck „Der KZ-Außenlagerkomplex Dachau-Allach in München-Ludwigsfeld“. Die Lohnzahlungen wurden von BMW direkt an die SS überwiesen, die Häftlinge erhielten für die harte und unter grauenhaften Bedingungen geleistete Arbeit keine Entlohnung. Erst Ende März 1945 erwarb das Deutsche Reich die Baracken des Häftlingslagers von BMW.

(Text und Fotos: Irene Stuiber)