Wir trauern um Peter Perel

Am Freitag, den 27. September 2024 ist der Überlebende des Konzentrationslagers Dachau, Peter Perel, in Freiburg im Alter von 96 Jahren verstorben. Peter Perel war viele Jahre in der Erinnerungsarbeit in Dachau engagiert. Vor allem trat er als Zeitzeuge bei der Internationalen Jugendbegegnung auf.

Im Jahr 2020 wurde ein Gedächtnisblatt mit seiner Lebensgeschichte veröffentlicht. Sabine Gerhardus hatte Peter Perel schon Mitte der 1990er Jahre kennengelernt, als er auf Einladung des Fördervereins für Internationale Jugendbegegnung zur Befreiungsfeier in Dachau war. „Ich war damals noch Studentin und habe die Gruppe von Überlebenden aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion mit betreut. Besonders gut ist mir aus dieser Gruppe Peter Perel in Erinnerung geblieben. Er hatte so einen verschmitzten Humor.“

Peter Perel wurde am 9. September 1928 als Pjotr Israilowitsch Perel in Oktjaberfeld, einer jüdischen Siedlung in der Ukraine geboren. Als die deutschen Besatzer 1941 das Dorf erreichten, war Pjotr Schüler an einer weiterführenden Schule.  Auf der Flucht vor den Massenerschießungen der jüdischen Bevölkerung wurde Pjotr von seiner Familie getrennt. Er verbarg seine jüdische Identität und wurde unter dem Namen Peter Jakowyschew zur Zwangsarbeit nach München verschleppt. Im Februar 1945 wurde er verhaftet und ins KZ Dachau gebracht. Nach der Befreiung wurde Peter Perel Ingenieur. Im Jahr 2000 zog Perel mit seiner Familie nach Deutschland.

Bis zuletzt lebte Peter Perel in Freiburg. Seiner Tochter Svetlana, die bei der Erstellung des Gedächtnisblattes mitgewirkt hat, und ihrer Familie gilt unsere herzliche Anteilnahme.

Hier geht’s zum Gedächtnisblatt
Peter Perel

(10.10.24; Sabine Gerhardus)