Studienfahrt Auschwitz/ Oświęcim: „Worte, die in einer Zeichnung verschlossen sind“
Für die erwachsenen Teilnehmer der Studienfahrt nach Oświęcim ergab sich die Gelegenheit, die Werke des Künstlers Marian Kołodziej im Kloster Harmęże zu besichtigen. Ein Franziskanerpater des Klosters begleitete die Gruppe kenntnisreich durch die Ausstellung mit ihren raumgreifenden Installationen und Zeichnungen.
Der Künstler Marian Kołodziej (1921-2009) war Häftling im KZ Auschwitz und in mehreren weiteren Konzentrationslagern. Nach dem Krieg studierte er Bühnengestaltung in Krakau und arbeitete dann bis zu seiner Pensionierung am Wybrzeże-Theater in Danzig. Er entwarf über 200 Bühnenbilder für dieses Theater und auch andere polnische Bühnen.
Der Überlebende von Auschwitz, Groß-Rosen, Buchenwald, Sachsenhausen und Gusen begann in den Jahren vor seinem Tod, sich mit seinen Erfahrungen in den Konzentrationslagern in seinen Zeichnungen auseinanderzusetzen. In diesem Zusammenhang entstand die nun im Franziskanerzentrum in Harmęże zu sehende Ausstellung „Klisze pamięci. Labirynty/Negatives of a memory. Labyrinths“.
Kołodziej gab den Besuchern seiner Ausstellung folgende Worte mit: „(…) dies ist keine Ausstellung – weder Kunst, noch Bilder, sondern Worte, die in einer Zeichnung verschlossen sind. Es war nicht meine Absicht, die Pflicht, sich zu erinnern, zu erfüllen, oder ein Zeugnis durch die Kunst abzulegen. Kunst ist hilflos angesichts dessen, was der Mensch seinesgleich angetan hat.“
(13.2.22; IS)