Auf den Spuren des jüdischen Rechtsanwalts und Lehrers Josef Gunzenhäuser in München

In München suchte die ehrenamtliche Gedächtnisbuchautorin Anna Schlichenmayer nach Wohn- und Arbeitsstätten des jüdischen Rechtsanwalts und Lehrers Josef Gunzenhäuser. Anna Schlichenmayer schreibt im W-Seminar am Dachauer Ignaz-Taschner-Gymnasium ein Gedächtnisblatt über Gunzenhäuser.

Sie berichtet über ihre Spurensuche:

„Um mir das Leben von Josef Gunzenhäuser noch anschaulicher vorstellen zu können, besuchte ich Adressen, wo er wohnte oder zur Arbeit ging. An einigen Adressen war ich mir sicher, dass dort nicht mehr das Originalhaus steht, es wurde womöglich im Krieg zerstört. An anderen Stellen kann ich mir vorstellen, dass es wirklich das Haus ist, in dem Josef Gunzenhäuser einst gelebt oder gearbeitet hat.

Ich begann meine Spurensuche im Justizpalast, denn dort hängt eine Gedenktafel. Auf ihr sind Namen der Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte, die im Nationalsozialismus entrechtet und verfolgt wurden, zu finden. Nachdem ich noch zu zwei weiteren Adressen gelaufen bin, an denen Josef Gunzenhäuser gearbeitet hat, ging es  weiter nach Schwabing.

Dort fotografierte ich drei weitere Häuser, in denen Gunzenhäuser gewohnt hat. Spannend fand ich auch, dass sich viele der Adressen in derselben Gegend, wenn nicht sogar in der gleichen Straße, befinden. Man kann also sehr gut nachempfinden, wo Josef Gunzenhäuser gelebt hat, zur Arbeit gegangen ist und in welcher Gegend er seine Freizeit verbracht haben könnte.“

(15.8.2021; Text Anna Schlichenmayer/IS)