Wir trauern um Jan van Kuik
28.4.2017. Heute Morgen ist Jan van Kuik gestorben, so erfuhren wir von seinem Sohn Hans. Im März 2014 besuchte der niederländische Überlebende des KZs Dachau noch die Gedenkstätte und Gijs Berendse stellte im Karmel Kloster sein Gedächtnisblatt vor.
Jan van Kuik war erst 18, als er 1941 für den Arbeitseinsatz nach Deutschland fuhr, so erzählte er in dem Interview, das Gijs, damals Schüler des Cartesius Lyceum in Amsterdam, mit ihm führte. Als er 1942 mit vier anderen Niederländern in die Schweiz zu fliehen versuchte, wurden sie im Grenzort Lustenau, im heutigen Österreich, verhaftet. Alle kamen nach zwei Monate Haft wieder zurück an ihren Arbeitsplatz, außer Jan, der als Rädelsführer bezeichnet wurde.
Jan wurde ins KZ Sachsenhausen verschleppt, wo er missbraucht wurde für medizinische Versuche. Von hier aus kam er ins KZ Majdanek und entkam durch einen Zufall dem Tod in der Gaskammer. Stattdessen wurde er über das KZ Natzweiler nach Dachau verschleppt. Hier überlebte er nur knapp eine Flecktyphus-Erkrankung.
Sowohl körperlich als auch seelisch wurde Jans Leben in der Nachkriegszeit stark von seinen Hafterfahrungen geprägt. Dennoch sagte er in dem Interview, das er Gijs gab: ‚Das Leben ist schön. […] Und das Leben ist kurz. Also muss man es jeden Tag genießen. Das tue ich. Jeder neue Tag ist einer.‘
(Text Jos Sinnema)