Erster Preis im „Heimatkundlichen Wettbewerb“ für Selina Moosbauer
Selina Moosbauer erhielt den ersten Preis im „Heimatkundlichen Wettbewerb“ des Landkreises Ebersberg für ihre Seminararbeit und ihr Gedächtnisblatt über Andreas Lenz.
Der Landrat des Landkreises Ebersberg, Robert Niedergesäß, hat Selina Moosbauer für ihre Seminararbeit über Andreas Lenz im Projekt „Namen statt Nummern“ am Gymnasium Grafing ausgezeichnet. Am Dienstag, den 31. Mai, wurden 10 Preisträger aus 6 Schulen des Landkreises Ebersberg mit Preisen im „Heimatkundlichen Wettbewerb“ geehrt. Alle Schülerarbeiten befassten sich mit aktuellen oder historischen Themen aus dem Landkreis. Niedergesäß betonte in seiner Ansprache, dass gerade in der heutigen Zeit, in der so viele Menschen entwurzelt und als Flüchtlinge in den Landkreis gekommen seien, der Begriff „Heimat“ neue Bedeutung erführe. Insofern habe sich bestätigt, dass der „Heimatkundliche Wettbewerb“ wichtig und ganz aktuell sei.
Selina Moosbauer erhielt den 1. Preis für ihre Seminararbeit und ihr Gedächtnisblatt über Andreas Lenz, der wegen seiner politischen Einstellung von den Nationalsozialisten im KZ Dachau eingesperrt worden war. Lenz ist später an den Folgen der KZ-Haft gestorben. Niedergesäß zeigte sich beeindruckt von diesem Einzelschicksal: Es mache deutlich, dass sich Verfolgung von politisch Andersdenkenden nicht wiederholen dürfe.
Bilder von der Preisverleihung im Landratsamt Ebersberg
Den zweiten und dritten Preis erhielten Florian Frieß und Helena Lettl für ihre Seminararbeiten über das Bauernsterben im Landkreis Ebersberg und die Geschichte des Klosters Ebersberg. Sieben Preise wurden für künstlerische Arbeiten vergeben. Es waren beeindruckende Projektarbeiten zu sehen, die sich mit Ansichten und Sehenswürdigkeiten befassten, darunter: „Geschichtsbücher für Groß und Klein“ und „Grafing von oben betrachtet“. Gedanken um die Themen Rassismus und Flüchtlinge spielten bei diesen Arbeiten eine Rolle: „Graffities gegen Fremdenhass“, Linoldrucke „Make Art not War“, „Markt Schwaben bekennt Farbe“. Alle Preisträger erhielten eine Urkunde und ein Preisgeld.
Sabine Gerhardus vom Gedächtnisbuch und Petra Köpf, Selinas Lehrerin am Gymnasium Grafing, freuten sich mit Selina über diese tolle Anerkennung. Selinas Mutter erinnerte sich, wie schwierig die Recherche manchmal war. Umso mehr freuten sich alle, dass Selinas Mühe sich gelohnt hat und Andreas Lenz´ Lebensgeschichte nun öffentliche Anerkennung findet. In ihren Dankesworten betonte Selina, dass die Begegnung mit Lenz´ Enkelinnen ein besonderes Erlebnis war. Karin Kraus, eine der Enkelinnen von Andreas Lenz, hat sich für die Preisverleihung extra freigenommen. Sie gratulierte Selina mit einem Blumenstrauß. Für sie und ihre Schwester Dagmar Dömling war die Beschäftigung mit der Geschichte ihres Großvaters etwas ganz Besonderes: Obwohl sie von ihrem Vater viel über den Großvater gehört hatten, erfuhren sie durch Selinas Recherche noch Neues. Wenn man sie und Selina jetzt zusammen sieht, spürt man, dass sie ein freundschaftliches Verhältnis verbindet.